Weltweit wird Wasserstoff als alternativer Energieträger der Zukunft betrachtet. Österreich hinkt noch hinterher.
Aberdeen, als Erdölstadt bekannt geworden, vollzieht einen Imagewechsel. Von dieser Stadt aus ging der allwöchentliche Wechsel der Mannschaften auf den Erdölplattformen in der Nordsee mit Hubschrauberflügen vonstatten. Die Ölplattformen sind am Auslaufen, zum Teil schon stillgelegt und so hat es sich Aberdeen zum Ziel gesetzt, die Wasserstoffhauptstadt Schottlands, vielleicht sogar Großbritanniens zu werden- solange es GB noch gibt. In Aberdeen verkehren heute als sichtbarstes Zeichen bereits verschiedene Wasserstoffbusse im öffentlichen Verkehr. Weitere engagierte Projekte rund um Wasserstoff werden entwickelt und realisiert.
Norwegen hat erklärt, ab 2025 keine Autos mit fossilen Brennstoffen mehr zuzulassen. Auch Holland hat für 2025 dasselbe Ziel in Angriff genommen. In Italien ist bereits ein nationaler strategischer Plan für Wasserstofftankstellen erstellt worden.
Interessant auch ein neuer Artikel über Wasserstoff als Stromspeicher in einem Mehrfamilienhaus in der Schweiz:
» zum Artikel
Saudi Arabien will ab 2030 auf Verkehr mit Elektroantrieb setzen, obwohl Erdöl das Kapital des Landes ist, aus dem die Staatseinnahmen generiert werden. Das Emirat hat einen neuen engagierten Energie- und Erdölminister, Anfang 30. Dazu ein paar Links:
Auch Saudi-Arabien setzt auf Photovoltaik
» zum Artikel
Saudi-Arabien möchte vom Öl unabhängig werden und in ca. 20 Jahren kein Ölstaat mehr sein
» zum Artikel
» weiterer Artikel
Im Vergleich zu den Staaten, die sich bereits in diese Zukunft integrieren, hinkt Österreich doch noch ein wenig hinterher. Aber auch hierzulande werden bereits die Weichen gestellt. Es gibt bereits Wasserstofftankstellen in Wien und Innsbruck. In Graz befindet sich eine im Bau. Spittal und vor allem Villach oder Klagenfurt wären höchst geeignet für die nächsten Schritte, da wir dann auf einer TEN-T-Achse wären (Trans-Europäisches-Netzwerk für Transport), die nach Ljubljana und Udine/Triest weiterführt. Lienz interessiert sich schon dafür, dann wäre der Anschluss zum H2-Corridor, von Bergen in Norwegen bis Modena in Italien vollzogen.
Dr. Walter Huber, Präsident des H2-Zentrum Südtirol in Bozen, Institut für Innovative Technologien:
"Es ist erstaunlich, dass nur sehr wenige Menschen etwas über Wasserstoff und seine Zukunftsfähigkeit wissen. Dabei hat Wasserstoff eigentlich nur positive Eigenschaften, sein Umgang ist einfach und sicher. Er ist Speicher für überschüssigen, erneuerbaren Strom, kommt überall auf der Welt vor, kann am Ort des Gebrauchs hergestellt werden, braucht keine langen Transportwege, produziert im ganzen Lebenszyklus keine Schadstoffe und keine Treibhausgase, ist ein Treibstoff für die Mobilität der Zukunft, ermöglicht unglaublich viele Anwendungen im Alltag, ist unerschöpflich – warum brauchen wir so lange um dies zu verstehen und warum beschreiten wir nicht endlich diesen so vielversprechenden Weg? Ohne Wasserstoff ist die Energiewende nicht machbar."