tag der offenen tür im rem am 14. 8. 08
hat bei der renovierung selbst hand angelegt: reinhard eberhart
foto: neumüller
das fröhliche hallihallo, das von reinhard eberhart seit jahrzehnten konsequent als gruß- und abschiedswort verwendet wird, hat in vielerlei hinsicht einzug in den alltag gefunden. bewundern sie in wort, bild und gesang den universellen einsatz der grußformel hallihallo im rahmen der einweihung der neuen kunsthalle am dachboden des rem:
auf interaktiven mediensäulen können sie sich umfassend informieren - mit ausschnitten aus kinofilmen, liedern und schlagern.
auf schautafeln wird das vorkommen des fröhlichen hallihallo in comics dokumentiert. ...
und im freigelände des museums sehen sie den neuesten geniestreich von reinhard eberhart:
den prototyp des kärntner hallihallo willkommenbienenstocks...
hallo – halali
hallihallo
heimo
steps ist kultur-attache beim land steiermark
hallo: das wort „hallo“ kann sprachgeschichtlich vom althochdeutschen „halÿn“, mittelhochdeutsch „halen“ für „rufen, holen“ abgeleitet werden. das scheint auch die herkunft des zurufes an fährleute von einem ufer zum anderen zu sein: „hol ÿ“ oder „hal ÿ“ = „hol (mich) ab !“, „hol über !“ daraus wurde bald „hallo !“ , das schon sehr früh als fröhlicher zuruf verwendet wurde. in der erstmals 1475 dokumentierten landshuter hochzeit begrüßen sich „hochzeiter“ und gäste mit „hallo“. bemerkenswert ist auch eine andere herkunftsdeutung. derzufolge kommt „hallo“ aus dem französischen: in den zeiten, als es noch keine kanalsysteme gab, „entsorgten“ die bewohner abwässer und fäkalien mittels eimern durch die fenster auf die straße. sie – freilich nicht alle – warnten die vorbeigehenden mit dem ruf „à l’eau !“ ausgesprochen „allô !“, was etwa „vorsicht, wasser!“ hieß. es könnte natürlich aber auch sein, dass sich die leute „à l’eau !“ zuriefen, wenn ein feuer ausgebrochen war. seit der erfindung des telefons hat das grußwort „hallo!“ einen globalen aufschwung erfahren. zunächst war das erste wort, das thomas alva edison mit dem von ihm erfundenen phonographen aufzeichnete und wiedergab, „hello“, die englische, ebenfalls vom deutschen „halon“ abstammende form von „hallo“. edison war es auch, der sich mit seinem vorschlag „hello“ als begrüßungswort gegen den eigentlichen erfinder des telefons (1876), alexander graham bell, durchsetzte, der „ahoy“ einführen wollte. da wollten auch die ungarn nicht zurückstehen und reklamierten die herkunft von „hello“ und „hallo“ für sich, weil beim testen der ersten amerikanischen telefonzentrale “hallom“ und „hallod“ gesagt worden sein soll, ungarisch für „ich höre es“ bzw. „hörst du?“. aber vielleicht haben die ungarn ja früher kontakt zur deutschen sprache gehabt als die amerikaner. wie auch immer: in den meisten sprachen der welt lautet das grußwort am telefon „hallo“ oder „allo“, im englischen „hello“. hallihallo ist eine lautmalerische verstärkung des fröhlichen zurufes „hallo!“ und hat auch mit dem jagdruf „halali“ zu tun. der wiederum kommt – siehe da – auch aus dem französischen: „hallali“ ist der jagdruf oder schrei der jäger, der das baldige ende des gehetzten tieres ankündigt. man bläst das „hallali“, wenn das gejagte tier von den hunden gestellt ist. sowohl „hol o !“, „hal o“ als auch „hallali“, „halali“ sind wörter, die durch ihre markanten vokalprägungen – a, o, i - und das volle „l“ eine exzellente signalwirkung haben und über weite strecken leicht hörbar und daher verständlich sind. die entstehung von „hallihallo“ scheint nur eine logische weiterführung zu sein, und dass dem so ist, könnte der umstand beweisen, dass „hallihallo“ schon in sehr vielen alten jagdliedern vorkommt. in der gegenwart erlebt „hallihallo“ durch die wirkung von reinhard eberhart (geb. 1958) einen ungeheuren bedeutungszuwachs, der freilich die freundlich- heiter - fröhliche dimension des begriffes weiterhin wesentlich akzentuiert. heimo steps