die bräuche rund um fürstenstein und herzogstuhl
spielen auch in der österreichischen geschichte eine interessante rolle. als herzog
rudolf der stifter um die mitte des 14. jahrhunderts mit hilfe gefälschter urkunden
besondere privilegien für das haus österreich erlangen wollte (privilegium maius),
hat er sich offensichtlich auch von der kärntner herzogseinsetzung anregen lassen;
damit ward das von ihm beanspruchte amt eines reichsjägermeisters und der
zunächst nur von ihm beanspruchte titel eines „pfalz-erzherzogs" oder „erzherzogs"
mit dem haus österreich in verbindung gebracht. tatsächlich hat sich herzog
ernst der eiserne seit dem tage, da er sich den zeremonien auf dem zollfeld unterzog,
und also wohl mit bezug auf kärnten, als „erzherzog zu österreich, steyer,
kärnten und krain" bezeichnet; seitdem wird auch in seinen auf kärnten bezüglichen
urkunden das land „erzherzogtum" genannt. die einsetzungszeremonien am
fürstenstein fanden in „windischer rede", d.h. in slawischer sprache statt.
auf der rückwand wird auf einer älteren, übermeißelten inschrift – jedoch nicht
unbestritten – rudolfus dux (d.i. rudolf herzog) gelesen, doch bezeugt keine quelle,
dass sich dieser den zeremonien am herzogstuhl unterzogen hat.
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