die historische wahrheit widerlegt diese thesen der laibacher nationalisten ganz eindeutig:
das slawische fürstentum gab es ja seit 828 nicht mehr! für den zeitpunkt der errichtung
des herzogstuhls gibt es keine klaren hinweise. es muss daher auch eine reine vermutung
bleiben, dass könig arnulf im späten 9. jahrhundert den herzogstuhl als feudales
gegenstück zum fürstenstein hätte errichten lassen. die erhebung kärntens zum herzogtum
im jahr 976 könnte der begründete anlass für die errichtung des herzogstuhls
sein, beweise gibt es aber auch dafür nicht.
nach herzog hermann von spanheim haben sich noch zahlreiche fürsten den huldigungsakten
bei fürstenstein und herzogstuhl unterzogen, unter ihnen der bereits erwähnte
meinhard von görz-tirol (1286), die habsburger otto (1335), albrecht II. (1342), rudolf IV.
(1360) und ernst der eiserne (1414). die feierlichkeiten von 1414 waren von besonderer
bedeutung:
herzog ernst war nämlich der letzte habsburger, der die gesamte zeremonie
in allen drei phasen durchlief. vom fürstenstein nach maria saal und dann zum herzogstuhl.
am herzogstuhl selbst ließen sich später noch die erzherzöge karl (1564) und ferdinand
(1597) persönlich huldigen. mit kaiser karl VI., dem vater von maria theresia, der
sich 1728 nur noch im großen wappensaal des klagenfurter landhauses von den ständen
huldigen ließ, fand dann die tradition der kärntner herzogeinsetzung überhaupt ihr ende.
|