jahrzehntelang verschwand der kärntner herzogstuhl in der kalten
jahreszeit in einer schmucklosen bretterhütte. dies mag zum schutz
des bemerkenswerten rechtsdenkmals am zollfeld zwar zweckmäßig
gewesen sein, dem stolz der kärntnerinnen und kärntner auf
eines ihrer wichtigsten denkmäler war das aber sicher nicht zuträglich.
auch den aktionisten und ideengroßindustriellen reinhard eberhart
störte das monatelange verschwinden des herzogstuhles und er verfolgte
beharrlich das ziel, diesen missstand zu beseitigen.
sein
motto: der herzogstuhl muss auch im winter ein" herzeigstuhl" sein.
um die substanz der jahrtausende alten steine nicht zu gefährden,
musste eine sichere, aber auch sichtbare variante gefunden werden.
mitte 1995 reifte in reinhard eberhart der plan, den herzogstuhl mit einer glasstahl- konstruktion
zu überdachen. unterstützt von der kleinen zeitung machte er sich daran, eine "spendenaktion
zur befreiung des herzogstuhls" aus seiner winterlichen holzhütte ins leben zu
rufen.
um eine optimale lösung zu finden, wurde mit dem haus der architektur unter der leitung von
dietmar müller ein architekturwettbewerb ausgeschrieben. namhafte baukünstler, unter
ihnen volker giencke, beurteilten mehr als 30 einreichungen. den bewerb gewann der junge
klagenfurter architekt martin fekonja.
trotz der landesweiten begeisterung für die sichtbarmachung des herzogstuhles dauerte die
umsetzung der glasüberdachung noch jahre. 1997 kam wieder bewegung in die sache. mit
dem wettbewerbsergebnis und einigen spenden am konto ging reinhard eberhart daran, von
den offiziellen stellen des landes unterstützung einzufordern - mit erfolg.
1999 machte eberhart erneut druck. aber wie aus folgenden dokumenten ersichtlich,
war es nicht immer leicht, all jene unter einen hut zu bringen, die zur realisierung
der glasdach-konstruktion gebraucht wurden.
2000 wurde zum jahr der entscheidung: reinhard eberhart gelang es, mit
unterstützung der kleinen zeitung, alle die für ein gelingen des projektes
wichtig waren, zu einem gemeinsamen kraftakt zu vereinigen. das protokoll
einer zusammenkunft vom 24. august 2000 illustriert diese bemühungen.
begleitet waren die aktionen zur sichtbarmachung des herzogstuhls
von permanenter medienarbeit. im november 2000 war es dann
soweit. unter der federführung von reinhard eberhart und der mithilfe von
kleinezeitung-leser-spenden, sponsoren und personen des öffentlichen
lebens wurde die fünf jahre zuvor geborene idee endlich umgesetzt.
anlässlich des 80-jährigen jubiläums der kärntner volksabstimmung
erhielt kärntens landeswahrzeichen, der herzogstuhl am zollfeld in maria
saal, zum schutz vor witterungseinflüssen eine glaseinhausung und ist
somit auch über die wintermonate zu sehen und zudem in der nacht
beleuchtet.
der feierliche übergabeakt an das land kärnten, vertreten
durch landeshauptmann dr. jörg haider, fand im rahmen
der volksabstimmungsfeier der heimatverbände am 23.
september 2000 statt.
danke an kleine zeitung
leserspenden, land kärnten, wirtschaftskammer kärnten,
gemeinde maria saal, architekt josef fekonja, glas christian
starzacher, beva vanjo gesmbh, bundesdenkmalamt und
haus der architektur. idee reinhard eberhart