eine ausstellung von
reinhard eberhart
21. 6. - 26. 10. 2007
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 originalbeschreibung 1966
 

 originaltext der beschreibung des
 kärntner landesmuseums aus dem
 jahr 1966 direkt beim herzogstuhl

 
 
 
 
der kärntner herzogstuhl, zum teil aus antiken steinstücken aus virunum zusammengefügt, besteht aus zwei sitzen mit gemeinsamer rückenlehne, dem "herzogsitz" im osten, und dem "pfalzgrafensitz" im westen. in dieser einzigartigen form wurde der herzogstuhl, unbekannt wann, frühestens aber vermutlich in karolingischer zeit (9. jahrhundert) errichtet. er diente offiziellen rechtshandlungen, auf die schon die bezeichnung "sedes tribunalis" (richterstuhl) "solium ducatus karinthie" (thron des herzogtums kärnten) und "lehensstuhl" hinweisen. sicher nachweisbar saß hier am 1. september 1286 der vom deutschen könig rudolf I. mit kärnten belehnte herzog meinhard von görz-tirol zu gericht, verteilte die lehen des landes und nahm die huldigung der "herren" entgegen. durch die mit ihm verbundenen – zum letzten mal am 12. september 1651 hier ausgeübten – rechtsbräuche wurde der herzogstuhl zu einem sinnbild für die eigenberechtigung und selbständigkeit des landes kärnten.

 
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